Wir haben Bekannte in Frechen besucht
und weil wir schon mal da waren,
dachten wir uns können wir auch noch
Kirche gucken und schauen ob noch Wasser im Bach ist.
Gesagt getan. In der Hoffnung das auf
einem Sonntag in Köln nicht viel los ist wurde ich schnell eines
besseren belehrt.
Wenn man das Autofahren in Bielefeld
gewohnt ist und man kommt plötzlich nach Köln,
ist das in etwa so, als kommt man von
der Kita in die Gymnasiale Oberstufe.
Hinzu kommt und das wissen viele nicht,
der Kölner auch außerhalb des Karnevals Jeck ist!
Wenn man an eine Ampel kommt die von
grün auf gelb umschaltet und man hält an, kann es hier in Bielefeld
schon mal dazu kommen das man angehupt wird. Das man aber angehupt
wird wenn die Ampel von rot auf gelb schaltet und man noch nicht los
fährt, war mir neu!
Es war dunkel, es regnete, man konnte
nicht ein mal die Fahrspuren erkennen auf die man fuhr.
Überall zäh fließender Verkehr auf
vielen Spuren nebeneinander aufgereiht, mitten drin Baustellen und
das Navi schickte mich kreuz und quer durch den Verkehr und machte
man etwas falsch, hörte man sofort die Hupe. Wir Bielefelder wurden
zu den schlimmsten Autofahrern Deutschlands gewählt! Durften die
Kölner an diesem Ranking nicht teilnehmen?
Der Kölner fährt Auto getreu seinem
Motto: „Et hätt noch immer jot jejange“.*
Das Navi schickte mich zu einem
Parkhaus in das ich parken wollte, doch statt die Einfahrt in ein
Parkhaus sah ich die Auffahrt einer blau beleuchteten Tankstelle...
Das überraschte mich...
Schon wieder so ein kölsche Scherz?
Gerade wollte ich mich wieder in den Verkehr stürzen deutete meine
Freundin an: „Guck mal da versteckt ist die Auffahrt ins Parkhaus“
.
Ein Parkhaus getarnt als Tankstelle...
Muss ich das noch kommentieren? Wer jetzt denkt damit ist die
Parkhaus-Geschichte vorbei hat sich geirrt... Das Parkhaus selbst
lies viel zu wünschen übrig.
Schäbig, spärlich beleuchtet,
vermüllt und ein Gestank wie eine Fleischabfallmulde einer
Schlachterei im Sommer... Im Treppenhaus brannte erst gar kein Licht
mehr.
Zum Glück möchte ich mal behaupten
denn ich mag gar nicht daran denken was sonst zum Vorschein gekommen
wäre...
Wir gingen nun endlich in die Stadt.
Wie schon erwähnt es war Sonntag. In der Fußgängerzone angekommen,
alles voller Menschen... Nicht ein Geschäft auf,
aber alles voller
Leute... So etwas würde es hier bei uns in Bielefeld nicht geben...
Noch bevor wir die
Hohenzollernbrücke über den Rhein erreicht hatten, kamen wir an
einen großen Platz um den Security Personal verteilt war... Jeder
der versuchte über den Platz zu gehen, wurde zurück gewiesen... Das
machte neugierig ;) . Eine ältere Frau schimpfte „Dä hät nix zo
kamelle!“**
Unwissend wie ich ja nun war, versuchte
auch ich es auf diesen Platz zu kommen.
Aber auch ich wurde erbost zurück
gewiesen... Warum nur? Ich fragte...
„Dat steht aufm Zettel da!“.
Tatsächlich! Ein kleiner, unscheinbarer Ständer mit Zettel...
Aufklärung: Unter dem Platz befindet
sich die Kölner Philharmonie und wenn dort eine Veranstaltung ist,
darf keiner über den Platz darüber laufen, weil dies sonst die
Akustik beschädigen würde...
Komm reg dicht nicht auf, hier in Köln
ticken die Uhren anders...
Rhein geschaut, Kirche geguckt, alles
klar! Ab nach Hause denn sonst war ja nichts los in Köln aber die
Fußgängerzone immer noch voller Menschen... Im Parkhaus zurück,
bekam ich dann wieder einen Schock und ich hab aufs Ticket geschaut, wir
waren genau 64Min weg.
Kostet:: 8€ Schnäppchen!!!
Da fällt mir nur eins ein: „Do lors
de, wat? - Do staunste, wat?***
In diesem Sinne: „Et kütt ,wie et
kütt“****
* = Es ist noch immer gut gegangen
** = Der hat nichts zu meckern!
*** = Da guckst du was? Da staunst du
was?
**** = Es kommt, wie es kommt.